Zellen unter Stress


Molekularen Abläufen auf der Spur
Zellen unter Stress

Forscher vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität Würzburg untersuchten die Reaktion von Zellen auf Stress. Die Wissenschaftler nehmen eine Beteiligung der gebildeten Stressgranula bei neurodegenerativen Erkrankungen an.

Stressgranula: kleine Körnchen mit großer Wirkung

Geraten Zellen in Stress, starten sie ein Programm, mit dem sie versuchen, sich vor Schäden zu schützen. Auslösende Faktoren können hohe Temperaturen, ein Mangel an Nährstoffen oder Infektionen mit Keimen sein. Gestresste Zellen stellen die Produktion von Eiweißen (Proteinen) ein, sparen damit Ressourcen und überleben auf diese Weise eine gewisse Zeit.

Stress hinterlässt sichtbare Anzeichen in den betroffenen Zellen: die Stressgranula. Diese kleinen Körnchen liegen im Zellinneren und sind im Mikroskop erkennbar. Sie bilden sich, wenn die Zelle ihre interne Eiweißproduktion stoppt. Ist der Stress vorbei und die Zelle nimmt ihre Arbeit wieder auf, baut sie diese Stressgranula wieder ab. Eine Störung dieses Abbauprozesses kann gravierende Folgen haben, wie die Würzburger Forscher herausfanden. Studienleiter Prof. Alexander Buchberger fasst zusammen: „Wir konnten zeigen, dass das Protein ZFAND1 notwendig für die normale Auflösung der Stressgranula ist. Fehlt ZFAND1, können einige Granula nicht mehr aufgelöst werden und verändern stattdessen ihre Struktur. Diese abnormen Stressgranula müssen dann aufwändig durch die zelluläre Müllabfuhr […] entsorgt werden.“

Von der Molekularbiologie zur Krankheit

Stressgranula stehen unter Verdacht, bei zwei bisher unheilbaren, neurodegenerativen Erkrankungen Mitverursacher zu sein: Bei der Amyotrophen Lateralsklerose, die zu Muskelschwund und einer tödlichen Lähmung im Endstadium führt und bei der Frontotemporalen Demenz, der zweithäufigsten Demenzform bei Menschen unter 65 Jahren. „Die Anhäufung abnormer Stressgranula wird als eine mögliche Entstehungsursache für neurodegenerative Erkrankungen angesehen“, führt Buchberger aus. Die Aufklärung der zellulären Abläufe bei Entstehung und Abbau der Stressgranula sehen Buchberger und sein Team als wichtigen Schritt, diese Krankheiten besser zu verstehen und mögliche Therapien zu entwickeln.

Quelle: Biozentrum der Universität Würzburg

News

Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant
Zervixkarzinom: Auch über 65 relevant

Vorsorge nicht aussetzen

Das Zervixkarzinom ist bei Frauen die vierthäufigste Krebsart. In regelmäßigen Abständen werden Frauen zwischen 20 und 65 Jahren deshalb an die Früherkennungsuntersuchung erinnert. Doch auch für ältere Frauen macht es Sinn, sich screenen zu lassen.   mehr

Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?
Blutspenden als Schutz vor Blutkrebs?

Gesunde Reaktion

Wer Blut spendet, tut nicht nur etwas Gutes für die Allgemeinheit: Möglicherweise schützen regelmäßige Blutspenden auch vor Krebs.   mehr

Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?
Diabetes-Risiko durch Kartoffeln?

Auf die Zubereitung kommt´s an

Gekocht, gebraten, frittiert oder als Brei: Auf Kartoffeln mag man weder in der Hausmannskost noch in der Haute Cuisine verzichten. Allerdings hat die beliebte Knolle auch ihre Schattenseiten: Sie erhöht das Risiko für einen Typ-2-Diabetes.   mehr

Wie ADHS-Medikamente langfristig helfen
Hand mit Kreide vor einer blauen Tafel, auf der mit ADHS zusammenhängende Probleme wie z.B. Überforderung notiert sind.

Weniger Suizide, seltener krank

ADHS-Medikamente wirken einerseits, indem sie akute Beschwerden lindern. Sie haben darüber hinaus aber auch langfristig einen positiven Einfluss auf das Leben der Betroffenen, wie neue Daten zeigen. So senken einige von ihnen das Risiko für Klinikaufenthalte und Selbstmordversuche.   mehr

Rauchstopp senkt Demenzrisiko
Rauchender Senior. Je länger man raucht, desto höher wird das Risiko für bestimmte Erkrankungen.

Hirngefahr vom Glimmstängel

Rauchen begünstigt die Entwicklung einer Demenz. Wer mit dem Qualmen aufhört, senkt das Erkrankungsrisiko aber wieder. Das gilt allerdings nur bei einem kompletten Rauchverzicht.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Linden-Apotheke
Inhaberin Margit Jacob
Telefon 036376/5 83 20
Fax 036376/5 83 28
E-Mail info@linden-apotheke-straussfurt.de