Meeresalgen


Meeresalgen

Synonyme: Algen, Braunalgen, Rotalgen, Blasentang, Seetang, Kelp

Die Jodversorgung ist bei vielen Menschen in Deutschland grenzwertig. Algen-Produkte werden deshalb vor allem aufgrund ihres hohen Jodgehaltes beworben – sie sollen Jodmangel vorbeugen und lindern. Die im Handel erhältlichen Produkte enthalten ganz unterschiedliche Algenarten: etwa Süßwasseralgen wie Spirulina und Chlorella, oder Meeresalgen wie Kombu, Wakame und Hijiki. Oft werden sie unter der Bezeichnung „Seetang“ vertrieben.

Inhaltsstoffe von Algen-Produkten

Algen enthalten sehr hohe Mengen an Jod. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt als Höchstmenge für die Jodzufuhr pro Tag:

  • Säuglinge 0–4 Monate: 40 Mikrogramm
  • Säuglinge 4–12 Monate: 80 Mikrogramm
  • Kinder 1–4 Jahre: 100 Mikrogramm
  • Kinder 4–7 Jahre: 120 Mikrogramm
  • Kinder 7–10 Jahre: 140 Mikrogramm
  • Kinder 10–13 Jahre: 180 Mikrogramm
  • Kinder 13–15 Jahre: 200 Mikrogramm
  • Jugendliche und Erwachsene 16–51 Jahre: 200 Mikrogramm
  • Jugendliche und Erwachsene ab 52 Jahre: 180 Mikrogramm
  • Schwangere: 230 Mikrogramm
  • Stillende: 260 Mikrogramm

Algen können sehr hohe Jodmengen enthalten. Teilweise gehen diese über die empfohlenen Zufuhrmengen hinaus.

Algen können sehr hohe Jodmengen enthalten. Teilweise gehen diese über die empfohlenen Zufuhrmengen hinaus.

Je nach individueller Ernährungsweise wird der Gesamtjodbedarf oder ein Teil davon bereits über Lebensmittel gedeckt. Die Deckung des Gesamtbedarfs ist über jodiertes Speisesalz und Meeresfisch (1- bis 2-mal pro Woche) möglich. Zu besonders jodhaltigen Lebensmitteln zählen neben Fischen und jodiertem Speisesalz auch Milchprodukte sowie teilweise Wurstwaren oder Brot. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt als Höchstzufuhrmenge für jodhaltige Produkte 0,5 Milligramm pro Tag. Die Jodgehalte in getrockneten Algen- und Seetang-Produkten liegen laut BfR zwischen 5 und 11.000 Milligramm pro Kilogramm Trockengewicht – damit liegen sie teils deutlich über den Empfehlungen.

Algen-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel

Algen-Produkte werden getrocknet als Flocken oder Pulver sowie als Kapseln und Tabletten angeboten. Ihr Haupteinsatzgebiet ist das Vorbeugen und Lindern von Jodmangel. Doch der Jodgehalt der einzelnen Produkte schwankt enorm. Auch gesundheitlich bedenkliche Mengen können darin enthalten sein. Bereits mehrmals kam es zu Warnhinweisen und Rückrufaktionen von Meeresalgen-Produkten aufgrund überhöhter Jod-Gehaltes. Verbraucher sollten deshalb nur algenhaltige Nahrungsergänzungsmittel kaufen, die Angaben zum Jodgehalt und zur maximalen Verzehrmenge enthalten. Angaben zum Jodgehalt sind Pflicht, wenn Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel mit der Aufschrift "enthält Jod" oder "reich an Jod" verkauft werden. Besondere Vorsicht sollte bei Produkten aus dem Ausland gelten.

Für wen sind algenhaltige Nahrungsergänzungsmittel geeignet?

Algen-Produkte sind für Menschen geeignet, die an einem ärztlich diagnostizierten Jodmangel leiden oder diesem vorbeugen möchten. Die Einnahme sollte stets nur nach Rücksprache mit dem Arzt erfolgen, da sonst die Gefahr einer Jodüberversorgung besteht.

Nebenwirkungen von Algen-Produkten

Ein plötzliches Überangebot an Jod kann zu einer Schilddrüsenüberfunktion mit Herzrasen, Bluthochdruck, Gewichtsverlust, Nervosität und Schlafstörungen führen. Darüber hinaus kann die Jodzufuhr die körpereigene Jod-Produktion in der Schilddrüse hemmen und so zur Bildung eines Kropfes führen (Kropf = tastbare Vergrößerung der Schilddrüse). Auch immunologisch bedingten Erkrankungen der Schilddrüse durch eine überhöhte Jodzufuhr sind möglich. Um Neben- und Wechselwirkungen vorzubeugen, sollten Dauer und Dosierung der Jodzufuhr mit einem Arzt abgestimmt werden. Insbesondere Personen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten auf die eigenmächtige Einnahme jodhaltiger Nahrungsergänzungsmittel verzichten.
Quellen:

www.verbraucherzentrale.de/nahrungsergaenzungsmittel-produktuebersicht-algen   
www.dge.de/wissenschaft/referenzwerte/jod/

News

Herbstzeit ist Pilzzeit
Herbstzeit ist Pilzzeit

Vorsicht vor Vergiftungen

Die Medizinische Hochschule Hannover warnt: Pilzvergiftungen nehmen zu – vor allem durch den Knollenblätterpilz.    mehr

Magnesiumölspray gegen Krämpfe?
Magnesiumölspray gegen Krämpfe?

Von Dr. Internet empfohlen

Von Wadenkrämpfen bis Schlafmangel: Viele Menschen schwören auf Magnesium. Laut Internet soll der Mineralstoff besonders schnell wirken, wenn man ihn als Öl auf die Haut sprüht. Stimmt das?   mehr

Aluminium in Impfstoffen ist sicher
Aluminium in Impfstoffen ist sicher

Sorge unbegründet

Aluminium ist in vielen Impfstoffen enthalten. Manche befürchten, dass dadurch neurologische Schäden oder Allergien hervorgerufen werden. Doch die Sorge ist zum Glück offenbar unbegründet.   mehr

Hilfe bei trockenem Auge
Mann tropft sich künstliche Tränen ins Auge. Das bringt schnelle Linderung.

Wenn dem Auge Tränen fehlen

Bildschirmarbeit, Klimaanlagen und der ständige Blick auf Mobiltelefone oder Tablets führen dazu, dass immer mehr Menschen an trockenem Auge leiden. Richtiges Verhalten schont die Augenoberfläche und beugt vor.   mehr

Keine Chance dem Fuchsbandwurm

Schild an einem Baum warnt vor mit Fuchsbandwurm kontaminierten Pilzen.

Waldfrüchte waschen, Hunde entwurmen

Pilze sammeln, Brombeeren vom Strauch naschen: Das kann dort, wo der Fuchsbandwurm verbreitet ist, gefährlich werden. Denn infiziert sich der Mensch mit dem Parasiten, droht eine lebensgefährliche alveoläre Echinokokkose.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Linden-Apotheke
Inhaberin Margit Jacob
Telefon 036376/5 83 20
Fax 036376/5 83 28
E-Mail info@linden-apotheke-straussfurt.de